Passionszeit - Fastenzeit

Mit dem Aschermittwoch beginnt die Passionszeit. In unserer Kirche können wir das an den Paramenten erkennen, denn die liturgische Farbe der Passion ist Lila. Mehr dazu können Sie bei der Beschreibung unserer Paramente nachlesen. mehr
Viele Menschen nutzen diese Zeit auch zum Fasten. In der evangelischen Kirche ist dies dank Luther nicht mehr verpflichtend, sondern freiwillig. Christen erinnern sich durch das Fasten daran, dass sie den Weg von Jesus Christus mitgehen. Sein Weg führte durch Leiden und Tod zum Leben. Die Fastenzeit richtet den Blick also nach innen und zielt darauf ab Versuchungen zu widerstehen. Auf der Webseite der Landeskirche können wir nachlesen: "Die Praxis des Fastens muss man nicht unnötig eingrenzen auf den Radikalverzicht auf Nahrungsmittel. Unter Fasten kann im weiteren Sinne auch die Entscheidung für einen –zunächst zeitlich begrenzten - bewussteren Umgang mit dem (eigenen) Leben verstanden werden. [...]
Und schließlich: Wer an einem Punkt seinen Lebensstil in Frage stellen lässt, wird das Fasten vielleicht auch umfassender entdecken wollen. Nicht unbedingt im Sinne des totalen Essensverzichts, aber doch als einen verantwortlicheren und maßvolleren Umgang mit der Schöpfung, mit dem Leben der anderen und dem eigenen. Gottes Gaben maßvoll gebrauchen, könnte ein Fastenprogramm sein für Menschen, die in der christlichen Freiheit zum Leben weiter voranschreiten möchten.
Bei der Zählung der 40 vorösterlichen Fastentage werden die Sonntage als Feiertage der Auferstehung nicht mitgerechnet. Die Zeitspanne von 40 Tagen erinnert an den entsprechenden Zeitraum, den Mose auf dem Sinai beim Empfang der Gebote zubrachte, in dem ferner der Prophet Elia durch die Wüste wanderte, und in dem auch Jesus selber fastete, als er von dem Bösen versucht wurde."
Quelle: https://www.elk-wue.de/glauben/kirchenjahr/fastenzeit
Passionszeit in der Landwirtschaft
Pünktlich zum Ende der Fastnacht ist der Schnee geschmolzen. Grüne Wiesen sind wieder zu sehen und erste Frühblüher können wieder entdeckt werden. Es sind die ersten Anzeichen des Frühlings, der Zeit in der die Natur erwacht. Bald werden die ersten Samen ausgesät, Kartoffeln gesetzt und die Obstbäume werden erblühen. Auch in der Landwirtschaft beginnt die Zeit der Vorbereitung auf eine gute Ernte im Sommer, so wie die Fastenzeit auf Ostern vorbereitet.
Bis die ersten Früchte geerntet werden können, lassen wir uns die eingelagerten Speisen schmecken. Sie müssen eingeteilt werden, damit alle bis zur kommenden Ernte satt werden können. So war es zumindest früher, als die Landwirtschaft weit weniger technisiert war und weniger effizient arbeiten konnte. Dank der Maschinen ist vieles einfacher und produktiver geworden. So ist es heute möglich, zu jeder Zeit Gemüse und Obst beim Bauern und in den Supermärkten zu kaufen.
Vielleicht nutzen wir die Zeit der Vorbereitung dazu, uns auf ein umweltbewussteres Leben vorzubereiten. Die Aktion Klimafasten gibt dazu einige Anstöße. Machen wir uns einmal bewusst, wie gut es uns geht. Die allermeisten von uns müssen kein Hunger leiden, wie in vielen anderen Teilen unserer Erde. Ein bewusster Umgang mit unseren Lebensmitteln ist ein Beitrag zu einem fairen Miteinander zwischen Mensch, Umwelt und Tier, den jeder Einzelne von uns leisten kann.
Angebote:
- Mitmachaktion: Klimafasten
- Wie groß ist dein CO2-Fußabdruck? zum Schnelltest

Fastenaktion für Klimaschutz & Klimagerechtigkeit
von Aschermittwoch bis Ostersonntag, 17.02. - 04.04.2021
Drei Wochen nach Beginn der Fastenzeit 2020 hatte die Coronakrise auch die Klimafastenaktion verändert. Alle öffentlichen Veranstaltungen mussten abgesagt werden. „Gefastet“ wurde trotzdem, zwangsweise. Wir haben wenig konsumiert und sind nicht mehr gereist, dafür mehr Fahrrad gefahren. Wir haben erlebt, dass es anders geht, aber es hat Opfer gekostet.
Viele unter uns haben ihre Arbeit und ihre Existenzgrundlage verloren. Junge und Alte haben unter den Einschränkungen gelitten. Vielleicht können wir nach diesem einen Jahr die vielen Verluste und Einschränkungen trennen von positiven Erfahrungen.
Die Coronakrise hat Prozesse beschleunigt, zum Beispiel die Digitalisierung. Sie hat aber auch verlangsamt und bei vielen von uns den Wunsch nach Umkehr und einem Neuanfang beflügelt. Eine andere Art des Lebens und Wirtschaftens muss doch möglich sein! Gerechter und ressourcenschonender, ohne Wachstumszwang und sinnlosen Konsum, gemäß dem Motto „So viel du brauchst...“.
Wir laden Sie ein, in den sieben Wochen der Passionszeit zu erkunden, was für ein gutes Leben im Einklang mit der Schöpfung wichtig ist. Wie sehr unsere Fastenaktion in die christliche Tradition passt, wird immer deutlicher. Die Erderhitzung und unsere gesamte Wirtschaftsweise verursachen jeden Tag sehr viel Leid auf der Welt und bedrohen das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen. Wir gedenken in der Passionszeit vor Ostern des Leidens. Wir orientieren uns an Jesus Christus, der gezeigt hat, wie Leiden durch den Glauben, die Liebe und die Hoffnung überwunden wird. Mit dem Osterfest erwächst uns neue Zuversicht für unseren Weg in eine gerechtere Zukunft.
Interesse? Eine Broschüre mit einer kleinen Gebrauchsanweisung und Anregungen für Ihre Fastenzeit liegt auch in unserer Kirche zum Mitnehmen aus. Schauen Sie auch in der Kinderkirche vorbei, sodass auch Vorschulkinder und Grundschüler selbst zu Umweltforschern und -schützern werden können.
In den sieben Wochen geht es um folgende Themen:
- Woche 1: Wasserfußabdruck
- Woche 2: sparsames Heizen
- Woche 3: vegetarische Ernährung
- Woche 4: bewusstes "Digital-Sein"
- Woche 5: einfaches Leben
- Woche 6: anders unterwegs sein
- Woche 7: Neues wachsen lassen
Alle Wochen sind passend zum Thema aufbereitet mit:
- Theologischen Impulsen
- Fachinformationen und Anregungen zum Mitmachen
- digitalen Diskussionsrunden (einer offenen Fastengruppe kann beigetreten werden)
- Zusatzangebote zum Ausprobieren, Anschauen und Lesen
Lust auf ein Klimaquiz?
- Für Kinder: von klimatopia; von ZDF
- Für Jugendliche: von klimaquiz; von fussabdruck
- Für Erwachsene: von nabu
- Für Schulklassen: von overshootday
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add Sexagesimae & Estomihi
Sexagesimae (in diesem Jahr am 7. Februar) & Estomihi (14. Februar) sind die zwei Sonntage in der Vorpassion. Sie bereiten also auf die Passionszeit vor. So steht am Sexagesimae das Hören im Mittelpunkt - das Hören auf Gottes Wort und seine Wirkung. Und Estomihi erinnert mit dem Ruf in die Nachfolge bereits an das Leiden Jesu, das ein Leiden aus Liebe war.
Quelle: www.kirchenjahr-evangelisch.de
Lassen Sie sich einladen zu diesen beiden Sonntagen einigen Gedanken nachzugehen.
"Er/Sie hört aufs Wort, nur nichts aufs Erste." Kommt Ihnen der Spruch bekannt vor? Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder auf ihr Wort hören. Und, wenn nicht aus der Erfahrung als Eltern, dann vielleicht aus der Erinnerung an die eigene Kindheit, wissen wir, wie schwer das ist. Das Hören auf das Wort der Eltern. Sie sind allgegenwärtig, wir können sie sehen und mit ihnen reden. Wir erleben sie wahrhaftig. Warum ist es so schwer auf ihr Wort zu hören? Vielleicht weil ihre Worte nicht immer zu uns passen oder sie auch mal wehtun? Wie schwer ist es dann auf Gottes Wort zu hören? Ihn, den wir nicht sehen, nicht spüren, nicht augenscheinlich erleben. Seine Worte, wie sie in der Bibel stehen, passen uns nicht immer. Doch dann finden wir Passagen, die direkt unser Herz ansprechen und die Liebe Gottes offenbart sich uns. Sein Wort fällt somit wie ein Samenkorn immer wieder auf fruchtbaren Boden.
Wie groß ist Ihre Liebe zu den Eltern, Kindern, Freunden? Wie weit würden Sie für sie gehen? Folgen Sie Ihnen nach - Ihren Worten? Nicht, wer viele große Worte macht, sondern wer sich für Gerechtigkeit einsetzt und beharrlich liebt, der hat den Ruf in die Nachfolge gehört, dem hat Jesus die Augen geöffnet.
Anregungen:
- Gerade heute ist es vielleicht eine gute Gelegenheit einmal die Übung Achtsames Hören zu üben.
- Eine andere Übung, bei der es ums Zuhören geht, finden Sie auf kirchenjahr-evangelisch.de. Achtsam Zuhören kann jegliche Beziehung erheblich bereichern.
- Welche Beziehungen schätzen Sie in Ihrem Leben am meisten? siehe kirchenjahr-evangelisch.de
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add Epiphaniaszeit
Kaum sind das Weihnachtsfest und Neujahr vergangen, steht auch schon das nächste Fest vor der Tür: Epiphanias. Das Fest am 6. Januar ist der Beginn der Epiphaniaszeit, der letzten Phase der Weihnachtszeit. Es ist das Fest der Erscheinung und wird auch Dreikönigstag genannt. Es ist ein königliches Fest, denn es ist wirklich Gott, der in Christus in die Welt gekommen ist. Er herrscht wie ein König und wird wie ein König empfangen. Die Weisen (Könige) aus dem Morgenland folgen dem Stern, um den neugeborenen König anzubeten, sie bringen ihm kostbare Geschenke. (mehr dazu unter Kirchenjahr evangelisch oder ELKW)
Das Epiphaniasfest ist das älteste nichtjüdische Herrenfest und das erste Fest der Kirche, das kalendarisch festgelegt war. (mehr zum geschichtlichen Hintergrund bei "Das Kirchenjahr")
Orthodoxe Christen feiern Heiligabend am Dreikönigstag, denn sie folgenden dem alten julianischen Kalender. In manchen Ländern bekommen die Kinder an diesem Tag Geschenke, in anderen, wie in Russland kommt Väterchen Frost am Silvestertag mit seiner Enkelin vorbei und bringt Geschenke. Am Heiligabend (6. Januar) gibt es dann dafür keine Geschenke mehr.
Mit dem letzten Sonntag im Januar enden die Epiphanias- und die Weihnachtszeit. Noch strahlt das Licht hell – so hell, dass die Jünger, die die „Verklärung Jesu“ erleben, diesen Moment am Liebsten festhalten möchten. Aber der Weg Jesu ist noch nicht vollendet: Über die nahende Passionszeit hinweg weist der letzte Sonntag nach Epiphanias schon voraus auf das Osterfest. (mehr dazu unter Kirchenjahr evangelisch oder ELKW)
Angebote:
In die Epiphaniaszeit fällt auch in vielen Gemeinden die Zeit für Bibelsonntage bzw. die Bibelwoche. Auch wir hatten dazu Vorträge aus dem Lukasevangelium in Beinstein geplant. Diese müssen wir aufgrund der aktuellen Situation vom Januar in den März verschieben. (mehr dazu unter Aktuelles / Veranstaltungen und Corona-Regelungen)
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add Neujahr
Gute Vorsätze - wer hat sie nicht? Neujahr lädt dazu ein, Neues zu wagen, alte Lasten loszuwerden. Vielleicht beginnen einige von uns das neue Jahr nicht unbedingt mit guten Vorsätzen, aber mit Wünschen, Plänen und Zielen? Wie auch immer wir es nennen mögen, fragen Sie sich auch, was 2021 für uns bereit hält? Wohin führt der Weg? Ist es tatsächlich ein neuer Weg? Oder betrachten wir ihn nur aus einer anderer Perspektive?
Der Neujahrstag wurde in der Kirche zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich begangen. Einen geschichtlichen Exkurs können Sie bei "Das Kirchenjahr" nachlesen. Ein Auszug: "In der Alten Kirche wurde der Neujahrstag bewusst als Fastentag begangen. [...] Im 6. Jahrhundert erst begann man, den Neujahrstag als Tag der Beschneidung und Namengebung Jesu zu feiern. Auch Martin Luther hat dann auf diesen Sinn des Neujahrstages großen Wert gelegt. [...] Die liturgische Farbe ist weiß, da der Neujahrstag kein eigener Festtag der Kirche ist, sondern ein Tag, der in die Zeit des Christfestes einzuordnen ist. [...] Wenn er allerdings als Neujahrstag begangen wird, liegt der Schwerpunkt auf der Tatsache, dass wir unsere Zukunft nicht in der Hand haben, sondern allein Gott. [...] der Mensch kann sich zwar vieles ausdenken, aber Gott wird seinen Schritt lenken. So sind wir zwar nicht Marionetten; es wird uns aber gut tun, der Tatsache bewusst zu werden, dass wir nicht allein sind in unserem Bemühen."